Die folgende Zeittafel gibt einen Überblick über wichtige Ereignisse aus der Geschichte Dornholzhausens

 

 

28.07.1699

Die waldensischen Siedler, 40 Familien mit 165 Personen (109 Erwachsene und 56 Kinder), leisten Landgraf Friedrich II. den Treueid; sie beziehen Notunterkünfte („Baracken“) auf zugewiesenen Gelände am Reisberg

 

30.10.1699

Die Vermessung des Reisbergs ergibt, dass die Fläche mit 198 ¼ Homburger Morgen (37,8 Hektar) deutlich kleiner ist als die in den Privilegien genannten rund 300 Morgen

 

28.11.1699

10 Familien mit 44 Personen erhalten vom Landgrafen die Erlaubnis, ins „Offenbachische“ wegzuziehen

 

1699 ff

Pfarrer ist David Jordan, Schultheiß ist dessen gleichnamiger Vetter, Lehrer ist Jacques Gallet

 

1701 / 1702

Grundsteinlegung für ein erstes Gotteshaus (temple); Einweihung in Anwesenheit des Landgrafen und seiner Familie

 

1713

Es gibt nur noch acht der ursprünglich 24 waldensischen Familiennamen; zu Beginn des

19. Jahrhunderts sind es nur noch vier

 

1713

133 Einwohner in 25 Häusern

 

1715-1755

Kirchenunion mit der "Französisch-reformierten Gemeinde" Homburg, weil Dornholzhausen keinen eigenen Pfarrer bezahlen kann

 

1721

Die erste Hugenottenfamilie (Lagneau) lässt sich in Dornholzhausen nieder

 

1724-1726

Bau der heutigen Kirche (Einweihung am Himmelfahrtstag 1726)

 

1732

Das Gebäude des ersten Gotteshauses am Kirchplatz wird in eine Schule mit Lehrerwohnung umgebaut

 

08.02.1754

Konzession zur Errichtung einer ersten Flanellfabrik

 

1766

147 Einwohner in 25 Häusern

 

1766

5 ansässige Strumpffabrikanten und 15 Strumpfwirker

 

1780-1782

Bau des heutigen Pfarrhauses

 

1781

Zunftordnung für die Flanellweber; Vereinigung der Strumpf- und der Flanellweberzunft; Erlaubnis zur Errichtung einer Flanellfabrik

 

1809-1824

Kirchenunion mit Homburg

 

1814

Die Kirche erhält eine Bürgy-Orgel

 

1816

Baubeginn der Chaussee nach Usingen durch Dornholzhausen

 

1825

229 Einwohner in 35 Häusern

 

1828

Friedrich Franz Scheller übernimmt das Gasthaus Ecke Dornholzhäuser Straße / Lindenallee; das Gasthaus / Hotel Scheller bleibt 90 Jahre in Familienbesitz

 

1832

Neubau einer Schule mit Lehrerwohnung; Zarin Alexandra von Russland trägt zu etwa der Hälfte der Baukosten bei

 

13.02.1840

Sophie Scheller, Tochter des Gastwirts, wird in Dornholzhausen geboren; sie heiratet am 17.11.1868 den Fabrikanten Adam Opel aus Rüsselsheim

 

01.08.1840

Gründung des Gesangvereins „Liederkranz 1840 Dornholzhausen“

 

1854

Vor seinem Weggang erwirbt Pfarrer Humbert durch Kollekten ein Grundstück für die Anlegung eines neuen Friedhofs

 

1856

Einweihung des heutigen Friedhofs am oberen Ende der Dorfstraße; der alte Kirchhof hinter der Kirche wird Garten für den Lehrer

 

1863

Das Kirchensiegel erhält den Zusatz „Église Vaudoise de Dornholzhausen“

 

08.02.1857

Gottesdienst in der Dornholzhäuser Kirche erstmals auch in deutscher Sprache

 

1866

Nach dem Tod des letzten Landgrafen von Hessen-Homburg am 24.03.1866 fällt das Amt Homburg an Hessen-Darmstadt zurück und wird nach dem Krieg von 1866 im Friedensvertrag vom 03.09.1866 Teil der preußischen Provinz Hessen-Nassau. Dornholzhausen wird in die Unierte Evangelische Kirche von Nassau eingegliedert, behält aber seinen Sonderstatus „reformiert“

 

30.09.1867

Durch einen Großbrand wird die Scheller‘sche Gastwirtschaft vernichtet

 

1871

307 Einwohner in 45 Häusern

 

1883

Die Kirchenregister werden letztmals in französischer Sprache geführt, letzter Gottesdienst auf Französisch; in der Schule wird Deutsch Unterrichtssprache

 

1884

Dornholzhausen bezeichnet sich als Luftkurort

 

1886

Errichtung des Kriegerdenkmals (jetzt auf dem Friedhof)

 

1899

200-Jahrfeier der Ortsgründung mit Festvortrag von Oberlehrer Louis Achard; eine neue Orgel steht kurz vor der Vollendung und wird die Bürgy-Orgel von 1814 ersetzen

 

1897-1920

Victoria-Pensionat als staatlich konzessionierte Höhere Töchterschule

 

26.07.1899

Die Elektrische Bahn fährt von Homburg über Dornholzhausen zum Gotischen Haus, ab Pfingsten 1900 auch zur Saalburg

 

1900

292 Einwohner in 48 Häusern

 

1912

Die Kirche erhält einen Turm mit Schieferdach anstelle des bisherigen Dachreiters

 

1923

Die „Elektrische“ stellt den Betrieb zum Gotischen Haus ein, am 31.07.1935 auch zur Saalburg

 

1931

An der Kanzelseite erhält die Kirche durch Stiftungen zwei Fenster mit erstmals farbigen Symbolen; sie werden bei der Neugestaltung der Kirche 1975 übernommen

 

1936

465 Einwohner in 73 Häusern

 

14.04.1940

Mit dem Tod der ledigen 90jährigen Elise Bertalot erlischt der letzte Familienname der waldensischen Gründer Dornholzhausens

 

1946

841 Einwohner

 

1949

250-Jahrfeier des Dorfes mit Theateraufführungen und Festzug

 

1954

Eröffnung der neuen Schule und eines ersten Gemeindehauses

 

1958

Nach Fertigstellung der Ortsumfahrung (B 456) ist die Dornholzhäuser Straße vom Durchgangsverkehr entlastet

 

1969

Die Kirche erhält an einem neuen Standort ihre dritte Orgel

 

1970

1336 Einwohner

 

01.01.1972

Eingemeindung Dornholzhausens nach Bad Homburg

 

03.08.1972

Die ehemals „Französisch-reformierte Kirchengemeinde Dornholzhausen“ heißt jetzt „Evangelische Waldenser-Kirchengemeinde Bad Homburg-Dornholzhausen“

 

1972-1975

Das Schulgebäude ist Außenstelle der Stadtverwaltung

 

1975-1976

Die Kirche erhält sechs neue farbig gestaltete Fenster unter Einbeziehung der beiden Symbole von 1931; neben der Darstellung von Bibelworten und christlichen Symbolen erinnert auch ein von der Stadt Bad Homburg gestiftetes Fenster mit dem Wappen des eingemeindeten Dorfes an dessen ehemalige Selbstständigkeit

 

1999

300-Jahrfeier der Ortsgründung mit Festschrift, Festveranstaltungen (u. a. Festumzug mit historischen Kostümen) und Ausstellung im Gotischen Haus

 

1999

Im August Gründung des Geschichtskreises Dornholzhausen

 

2005

Das südlich von Lindenallee und Güldensöllerweg gelegene Gelände wird dem Ortsbezirk Dornholzhausen zugeschlagen

 

2007

Die Evangelische Waldenser-Kirchengemeinde erhält ein neues Dienstsiegel

 

2009

Ausstellung im Gotischen Haus "Je trouve ici mon asile. Dornholzhausen - Waldenserdorf und Luftkurort" mit Begleitveranstaltungen (in Zusammenarbeit mit dem Geschichtskreis Dornholzhausen)

 

2011

„Waldenser- und Hugenottengedenken“ auf dem Dornholzhäuser Friedhof mit restaurierten Grabsteinen und Grabplatten von Nachkommen der Waldenser und Hugenotten

 

2011

4500 Einwohner

 

30.10.2013

Seit dem 100. Todestag von Sophie Opel geb. Scheller erinnert eine Tafel an der Stelle ihres Geburtshauses an die bedeutende Dornholzhäuser Unternehmerin

 

13.09.2015

Deutscher Waldensertag 2015 in Dornholzhausen mit dem Thema "Zuflucht in der Fremde - den Glauben bewahren": Fachvorträge, Orts- und Kirchenführungen sowie Abschlussgottesdienst

 

September 2016

Dornholzhausen erhält einen "Sophie-Opel-Platz" (Parkplatz gegenüber REWE und damit in unmittelbarer Nähe ihres Geburtshauses)

 

Februar 2017

Dornholzhausen hat 4865 Einwohner

 

 

 

Redaktion der Zeittafel: Dr. Walter Mittmann (2. Vorsitzender)

 

(unter Verwendung von Daten der Waldenser-Kirchengemeinde)